Zur
IFA 1963 startete der
stereophone UKW-Hörrundfunk
Mehr als 220 Millionen
Radiogeräte in den Haushalten - DAB+ seit 2011
Seit 50 Jahren, vom 30.
August 1963 an, gibt es in der Bundesrepublik stereophonen Hörfunk. Die
Stereophonie überträgt zwei, nach links und rechts getrennte, Tonsignale für
eine bessere räumlich Ortung der Schallquellen. Die offizielle Einführung des
Stereotons beim UKW-Radio erfolgte – wie viele andere wichtige Entwicklungen
– zur IFA 1963 in Berlin. Übertragen wurde ein Eröffnungskonzert aus dem Großen
Sendesaal im Haus des Rundfunks in Berlin.
Wie in allen Sparten der
Consumer Electronics, entwickelte sich auch der Stereo-Rundfunk rasant weiter.
1972 gab es erste Versuche mit der Verkehrsfunk-Senderkennung, dem Vorläufer
des heutigen TMC (Traffic Message Channel), mit dessen Hilfe Navigationsgeräte
Autofahrern bei Staus alternative Routen empfehlen.
1973 feierte der Hörfunk
bereits sein 50-jähriges Jubiläum und auf der IFA gab es Vorführungen mit
Kunstkopfstereophonie. 1979 wurden Pläne zur Neuordnung des Rundfunks
vorgestellt, die erstmals auch private Rundfunk-Betreiber vorsahen. 1980
begannen die Versuche zur Radioausstrahlung mit digitaler Codierung. 1982
erlebte der digitale Satelliten-Hörfunk seine Premiere. Die ersten privaten
Radioprogramme waren 1984 Bestandteil der Kabel-Pilotprojekte. Seit 1988 kann
der Zuhörer auch sehen, was er hört: Das Radio-Daten-System RDS macht es möglich.
Später kam der Radiotext hinzu. So bieten kurze Laufschriften auf dem Display
des Empfängers zusätzliche Informationen für den Hörer.
Digitales Radio seit Beginn der
1990er Jahre
Seit Anfang der 1990er
Jahre gibt es neben den analogen Ausstrahlungen auch digitales Radio –
terrestrisch, über Satellit und im Kabel. In den letzten Jahren wurde auch die
Hörfunk-Verbreitung über das Internet immer beliebter. Ein wachsendes Angebot
internet-tauglicher Empfänger bringt tausende von Radiostationen aus aller Welt
zu Gehör. Am 1. August 2011 gingen erstmals deutschlandweit Programme nach dem
neuen Digitalstandard DAB+ auf Sendung. Das Übertragungsverfahren DAB+ arbeitet
mit einer moderneren, effizienteren Ton-Kodierung, um Übertragungskosten zu
verringern und bei gleicher Klangqualität mehr Spielraum für eine noch
deutlich größere digitale Programmvielfalt zu bieten. Stabiler Empfang des
Senders im bundesweiten Sendegebiet ohne Rauschen und Knistern, eine Klangqualität,
die sich mit der CD messen kann und vor allem ein digitaler Dienst zur
Verkehrslenkung, der weit über die Möglichkeiten des über UKW verbreiteten
Verkehrsdatendienstes hinausgeht – all dies sind Vorteile von DAB+.
Der Ablösung der analogen
Übertragung durch die moderne Digitaltechnik, mit wesentlich mehr Möglichkeiten
und vielen Vorteilen, steht aktuell unter anderem die hohe Ausstattungsrate der
Haushalte mit analogen Empfängern entgegen. Mehr als 220 Millionen Radiogeräte
sind in Deutschland in Gebrauch – vom Taschenradio im Handy über das Küchenradio,
den Radiorecorder, den Radiowecker und das Radio im Auto bis hin zur High
End-Soundanlage im Wohnzimmer.
Aktuell werden pro Jahr
rund acht Millionen Radiogeräte unterschiedlichster Ausstattung verkauft und
die Bürger in Deutschland hören im Schnitt 187 Minuten pro Tag Radio – das
Medium erfreut sich nach wie vor einer großen Beliebtheit.
Quelle und mehr: www.gfu.de
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