Übersichtlich angeordnete Bedienelemente
großes Bild (Fotos: Albrecht)

Rückseite mit Basshorn und Service-Port

Etwas klein: die Fernbedienung

Hauptmenü Teil 1

Hauptmenü Teil 2

Große Verpackung für ein 2,5 kg schweres Gerät.

 

Auf der Internetseite www.wifiradio-frontier.com kann das Gerät angemeldet werden. In diesem Fall wurden zuvor schon zwei andere Radios registriert.

Dazu muss man am Gerät die Radio-ID ermitteln und notieren.

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Testbericht: Albrecht DR 315 C kann Webradio, DAB+ und UKW

Drei Empfangswege auf einen Streich  

Von Dieter Hurcks

Ein schweres Teil, das ich da aus dem Paket hieve: Das Hybrid-Radio Albrecht DR 315 im Retro-Design wiegt stolze rund zweieinhalb Kilo und sieht in seinem glänzend schwarzen Massivholzgehäuse („piano coating look“) mit silberfarbiger Front edel aus. Auffällig sind die beiden Top-Lautsprecher und das Bassrohr auf der Rückseite sowie die beiden großen Drehregler. Mit dem DR 315 C, das auf dem bewährten Vorgängermodell DR 315 basiert, vereint Albrecht (fast) alle modernen Technologiestandards in nur einem Gerät.

Die großen Drehregler, wobei der rechte auch gedrückt werden kann, versprechen gute Bedienbarkeit, was durch die griffigen, deutlich beschrifteten elf Drucktasten noch unterstützt wird. Lediglich das Farbdisplay mit den teilweise recht kleinen Symbolen könnte für meinen Geschmack etwas größer sein. Über das Display lassen sich, neben Titel- und Interpreten-Informationen sowie Textmeldungen des Senders, auch Bilder darstellen, welche mittels DAB-Slideshow vom Sender ausgestrahlt werden.

Eine Kopfhörerbuchse vorn und, auf der Rückseite, einmal Line-In und die Buchse für das Steckernetzteil sind die einzigen Anschlussmöglichkeiten. Dazu gibt es einen USB-„Service-Port“ für Upgrades der Betriebssoftware (Firmware). Musik auf USB-Sticks oder SD-Speicherkarten lassen sich mangels entsprechender Slots nicht direkt abspielen.

Musikstreaming-App 
Dafür bietet das Radio kabelloses Musikstreaming von Mobilgeräten. Über eine DLNA-App (Digital Living Network Alliance) können folgende Formate auf dem Gerät wiedergegeben werden: MP3, WMA, WAV oder ACC. Das Smartphone fungiert als Fernbedienung. Darüber ist beispielsweise die Lautstärke regulierbar.

Über Universal Plug and Play (UPnP) kann das Hybrid-Radio auch mit dem PC verbunden werden. Der Computer gibt die Medien zur Wiedergabe frei, die über Fernbedienung auf dem Display des DR 315 C ausgewählt und angehört werden können. Zudem werden auch Playlisten, Podcasts und LINUX Samba-Server bei der Musikwiedergabe unterstützt. Die WLAN-Verschlüsselung arbeitet mit den Standards WEP, WPA und WPA2.

Im Lieferumfang enthalten sind neben dem Radio eine Fernbedienung (inklusive Batterie), ein 230V-Netzteil, ein viersprachiges Handbuch (37 Seiten in deutsch) sowie eine abschraubbare Teleskopantenne, die folglich durch eine externe Antenne ersetzt werden kann. Das Albrecht DR 315 C ist im Fachhandel zum UVP von 249 Euro erhältlich.

Praxis-Test 
Nach dem Einschalten dauert es ein paar Sekunden, ehe der Einrichtungsassistent auf die Bühne tritt und fragt: „Jetzt ausführen?“. Dann sind Fragen zu beantworten wie die nach dem Automatischen Update (über DAB, UKW oder Netzwerk), Zeitzone und WLAN-Region. Anschließend kann man gleich das Netzwerk einrichten. Der eingeschaltete Router, in meinem Fall eine Fritz-Box, wird schnell gefunden und lässt sich nun auswählen. Beim Vorgängermodell DR 315 gab es übrigens die Möglichkeit, das Radio per Kabel über eine LAN-Buchse mit dem Internet zu verbinden. Die fehlt beim DR 315 C leider - für mich "leider", da ich wann immer möglich lieber das WLAN abgeschaltet lasse, weil die Auswirkungen der Strahlung eines Routers auf Menschen längst nicht abschließend erforscht sind. mehr

Im nächsten Schritt klicke ich auf „WPS überspringen“, muss dann über das übliche Zeichentableau im Display die PIN auswählen, den Cursor abschließend auf das OK-Feld manövrieren und dann die Return-Taste drücken. Schon erscheint im Display „verbunden“. Nun wird verlangt, die Taste „Auswahl“ zu drücken. Aber welche Taste ist das? Ich finde sie nicht und suche im Handbuch. Gemeint ist die Taste „Back/Menu“. Auch die finde ich nirgends und drücke schließlich die Taste „Menu“. Volltreffer! Ich gelange ins Hauptmenü.

Digitalradio empfangen 
Ich bin neugierig, wie denn an dem ungünstigen Platz neben dem Computer das Digitalradio nach dem Standard DAB+ empfangen wird. Wählt man im Hauptmenü DAB+, beginnt sofort die Sendersuche. 20 Stationen werden gefunden, die auch allesamt empfangbar sind und den hervorragenden Klang dieses Radios postwendend zu Gehör bringen. Ein Holzgehäuse erzeugt eben eine ganz andere Resonanz als Blech oder Plastik. Der Klang lässt sich sogar über Veränderungen am Equalizer noch auf den persönlichen Geschmack hin optimieren. Die Lautstärke ist beim Wert 32 „gedeckelt“, was laut genug ist für die Beschallung eines großen Wohnzimmers und den Lautsprechern nicht schaden dürfte.

Ist die Teleskopantenne, die sich ein wenig zu leichtgängig kippen lässt (Überwurfmutter vorsichtig anziehen hilft!) und daher schnell umfällt, korrekt ausgerichtet, zeigt die winzige Pegelanzeige nahezu die volle Empfangsstärke an. Ein leichtes Drehen des Gehäuses kann den Pegel weiter optimieren.  

Internetradio 
Über die Modustaste (Mode) kommt man ins Auswahlmenü für die Art des Empfangs. Die Icons sind ein wenig klein geraten, aber nach kurzer Eingewöhnung weiß ich, wo sich etwa das Symbol fürs Internetradio verbirgt. Draufklicken, und schon beginnt der Versuch, das Radio mit dem Router zu verbinden.

Das Suchen der Lieblingssender ist einfach. Zusätzlich zu den üblichen Suchkriterien wie Genre oder Land, kann man auch direkt den Sendernamen eingeben, z.B. Bayern Plus, und wird schnell fündig. Längeres Drücken der Taste 1 auf der Fernbedienung speichert die Station im Gerät (je zehn Speicher für UKW, DAB+ und Internetradio). Über die Preset-Taste speichert man eingestellte Radiostationen und gelangt später auch in die Speicherübersicht, um diese Station wieder aufzurufen. Man kann den Sendernamen ebenso in der Favoritenliste ablegen, indem man den Drehregler TUNE drückt.  

Internetportal nutzen 
Um das Internetradio voll zu nutzen, empfiehlt sich die Anmeldung beim kooperierenden Provider Frontier Silicon. In diesem Radioportal kann man z. B. seine Favoritenliste organisieren und Internetradio über einen Computer hören.

Wer schon ein Konto bei Frontier Silicon besitzt, braucht sich nicht komplett neu anzumelden, sondern nur sein neues Radio hinzufügen. Das ist bei mir der Fall.

Also: Internetseite www.wifiradio-frontier.com aufrufen und anmelden bzw. - für Neulinge - sich dort registrieren. Unter My Preferences erscheint der Punkt “Add another Wi-Fi radio to the account” und darunter “Synchronise your favourites with another Wi-Fi radio”. Nun muss das Radio eingeschaltet und im Menü der Punkt Hauptmenü - Senderliste - Hilfe - Zugriffscode gewählt werden. Man muss schnell sein und den Code sofort notieren, da er nach ca. 15 Sekunden wieder verschwindet. Anschließend muss der Code auf der Internetseite nach Aktivieren des Punktes “Add another Wi-Fi radio to the account” eingetippt werden. Geht man wieder auf „My preferences“ zurück, kann nun gleich die schon einmal für ein anderes Radio konfigurierte Senderliste mit dem neuen Radio synchronisiert werden. Dazu benötigt man die Radio-ID. Diese wiederum findet man unter Systemeinstellungen - Info. Nun lassen sich aus dem Gesamtangebot weitere Stationen auswählen, die man gerne auf dem Radio hören möchte, und natürlich auch alte löschen, weil sie vielleicht nicht mehr aktiv sind oder die Adresse gewechselt haben.  

UKW-Radio 
Der FM-Empfang ist auch bei diesem Gerät nur eine derzeit noch für notwendig erachtete Beigabe. Lediglich die starken Lokalsender lassen sich an einem geeigneten Standort rauschfrei empfangen. Das ist für die meisten Hörer wohl nicht weiter tragisch, da sie bestimmt lieber die hervorragende Qualität des Digitalradios nutzen werden. Aber es gibt ja immer noch eine Menge Sender, durchweg Privatstationen, die um das Digitalradio (noch) einen Bogen machen. Diese kann man in der Regel auch über das Internet empfangen.

Tipp: Da die Antenne durch eine externe Antenne ersetzt werden kann, ist es natürlich möglich, den Empfang auf diese Weise erheblich zu verbessern. 

Musicplayer-Modu
In dieser Betriebsart lassen sich die auf einem Mobilgerät oder PC gespeicherten Musikdateien über das DR 315 C abspielen. Dazu sind vorher jedoch eine ganze Reihe Einstellungen vorzunehmen. Wie das geht, kann sich etwa auf YouTube anschauen - https://youtu.be/GzJzAH7Ngdo - oder für seinen speziellen Abspieler über eine Suchmaschine wie Google unter den Stichworten „upnp server einrichten“ ermitteln.  

Fernbedienung 
Die Fernbedienung (FB) ist ein wenig klein geraten und nichts für klobige Hände. Warum eigentlich? Das voluminöse Gerät selbst wird niemand mit auf Radtour oder Wanderung nehmen. So muss man schon genau hinschauen, um die richtige Taste zu finden. Die Tastenbezeichnung ist zwar auf Englisch, aber eindeutig. Der Betrieb der FB erfolgt mit einer Lithium-Flachbatterie CR 2025.  

Seitenanzeige und Anleitung 
Auf Seite 9 taucht der Punkt „6 Seiten“ auf, aus dem ich zunächst gar nicht schlau werde. Gemeint sind damit die Anzeigen im Display wie Zeit/Datum, gewählte Betriebsart (Modus), eingeschaltete Radiostation (aktuelle Wiedergabe), Dialogseiten, Fehler-/Informationsseiten und die Übersicht der verfügbaren Betriebsarten (Modus-Liste). Alles klar now?

In der Anleitung wird Englisch mit Deutsch munter durcheinander gemischt. Die Menü-Anzeige im Manual ist durchweg in Englisch abgedruckt, während das Menü des Gerätes bereits deutsch „spricht“. Das liegt daran, dass Anleitungen meist in einem frühen Stadium der Geräteentwicklung erstellt werden müssen, damit sie zum Auslieferungsstart gedruckt sind. Das ist verkraftbar - zumindest für erfahrene Radiohörer.

Fazit: Ein hervorragendes, nicht ganz billiges, dafür besonders solides hochwertiges Radio mit sehr gutem Klang und gutem Empfang im Modus DAB+ und Internetradio, über das man ebenso gut externe Klangquellen abspielen kann. Einfache Bedienung über große Tasten und Regler - fast wie in alten Radiozeiten. (Dieter Hurcks, Oktober 2015)

Auf einen Blick

Getestet: Hybridradio Albrecht DR 315 C

Empfangsarten (Modes): DAB+, UKW (mit RDS), Internetradio über WLAN, Aux-in, Meine Musik bzw. „Musik-Player“ (laut Handbuch)

Sendespeicher: je zehn Speicher für DAB, UKW, Internetradio + Favoriten (nur Internet)

Software-Aktualisierung: manuell oder automatisch über verschiedene Wege, am schnellsten über WLAN

Info-Taste: zeigt Details zum System wie Softwareversion, Radio-ID (wichtig für die Anwendung beim Provider, Name des Radios zur Identifizierung im Netzwerk

DLNA Heimvernetzung mit entsprechender App aktivierbar:
Eigene Musik vom Smartphone via DR 315 C abspielen
Abspielen von MP3s die, gespeichert auf Computern, im Netzwerk freigegeben sind (Playlisten, Podcasts und LINUX Samba-Server werden unterstützt), UPnP Unterstützung
Serverzugang mit Webinterface zum Einrichten eigener Internetradio-Listen
Manuelle-/automatische Sendersuche
4-zeiliges Farbdisplay, 3-stufig dimmbar
Datumsanzeige, Uhrzeit
Sleep-Modus, Wecker
Programmtyp, Name und Empfangsqualität werden im Display angezeigt
Teleskopantenne abschraubbar und an Außenantenne (F-Stecker) anschließbar, für UKW und Digitalradio-Empfang
Stromversorgung: Steckernetzteil
Fernbedienung im Lieferumfang
Ausgangsleistung: 5 W x 2 RMS/CH
Abmessungen/Gewicht: B 280mm , H: 155mm, T: 210 mm; ca. 2,6 kg 
Preis:
259,90 Euro UVP

Info: Albrecht - Albrecht-Video bei YouTube

 Homepage